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Dresdner Frauenkirche

  
Dietrich Lichtenstein  
  

Einst Krönung der Silhouette der Stadt – dann Trümmerberg und Mahnmal – nun Wiederaufbau und ein Zeichen der Hoffnung und Versöhnung.

Mitte Februar 1945 versank Dresden im Bombenhagel. Auch der monumentale Barockbau der Frauenkirche stürzte am 15 Februar in sich zusammen und die Ruine war jahrzehntelang ein Mahnmal besonderer Art, auch in Zeiten der DDR wie der Werbestempeleinsatz eines Briefes vom Februar 1952 zeigt.

Dresden ruft: DENKT AN DEN 13. FEBRUAR 1945!

60 Jahre nach der Zerstörung ist der Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche vollendet.

Bei der Präsentation der Briefmarke  „Weihe der Dresdner Frauenkirche“ am 19. Oktober in der seit längerem genutzten Unterkirche ging der Bundesminister der Finanzen, Hans Eichel, in seiner Ansprache und Vorstellung des Sonderpostwertzeichens auf die Geschichte des einstigen monumentalen Barockbaus und der Stadt Dresden ein. Er erinnerte an das Bekenntnis des Dichters Gerhard Hauptmann, der nach dem Bombeninferno schrieb „Wer das Weinen verlernt hat, der lernt es wieder beim Untergang Dresdens“. Aber als Indiz der engen Bindung der Bürger an ihre Frauenkirche gilt – so Hans Eichel – dass schon wenige Monate nach Kriegsende das Landesamt für Denkmalpflege die Chancen für die Wiedererrichtung untersuchten und eine Rekonstruktion unter Einbeziehung von Originalmaterial für möglich hielten. Aber selbst 1990 und in den Jahren danach taten sich Schwierigkeiten auf und Widerstände regten sich. Aber es gab auch eine große Schar Unentwegter, die weiter dachten. Diesen und den weltweit 5000 Mitgliedern der Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche, namhaften Wirtschafts- und Finanzunternehmen und der riesigen Schar der Spender verdankt man nun die Fertigstellung, den Wiederaufbau, der ein Symbol für Versöhnung und Frieden sein soll und hoffentlich sein wird.

Als Hans Eichel auf die Gestaltung der Briefmarke einging, hob er die seiner Meinung nach gelungene Gegenüberstellung von wieder aufgebauter Frauenkirche und der im Hintergrund erscheinenden Ruine und Lutherdenkmal hervor.
Schon bei der Präsentation konnte die Stiftung Frauenkirche Dresden nicht alle interessierten berücksichtigen, noch mehr war es dem Zufall (sprich: dem Losglück) überlassen, wer bei der Weihe am 30. Oktober dabei sein durfte, auch wenn diese Personen in sehr großzügiger Weise gespendet hatten. Ein Trost für viele in ganz Deutschland und darüber hinaus war die umfassende Berichterstattung im Fernsehen.

Ich hoffe, dass die Berichterstattung, die Schönheit dieser Briefmarke und die vielen entsprechenden Bilder auch sie veranlassen, bald nach Dresden zu reisen.

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