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Was mir auffiel

  
Oswald Schuldt, Dipl.-Ing.  
  
Vor gut zwei Jahren fand in Bremen eine deutsch-französische Briefmarkenausstellung statt. Dazu gab es eine amtliche Ganzsache und einen Sonderstempel vom Veranstalter.  
Interessiert an Ganzsachen mit entsprechendem Stempel habe ich einige Belege zur Abstempelung nach Bremen geschickt. Überraschend erhielt ich von einem Bekannten – Nichtsammler – einen Beleg, entwertet am 1. März 03, dem zweitletzten Tag der Ausstellung (Bild I). Zur Freude war der Stempelabschlag sauber und klar.  

Einige Zeit danach erhielt ich meine aufgegebenen Belege zurück. Groß war das Erstaunen, dass der Stempel ganz anders aussah. Die Schrift ist breiter, fetter, die Linien gewellt (Bild II).

Der Stempel ist auch in der Längsachse ca. 1,5 mm, in der Hochachse  ca. 1 mm größer. Der Gesamteindruck ergibt: der Stempel ist „geschnitzt“. Sollte versehentlich ein Prototyp zum Einsatz gekommen sein?  

Ich wandte mich daher an die Post und bat um Aufklärung, da ich der Meinung war, es sind zwei Stempel mit gleichem Motiv. Erst nach langer Zeit und erneuter Nachfrage erhielt ich dann Bescheid.  
Es gab nur einen Stempel! Die Platte mit dem Datum des Ersttages hat der Beanspruchung nicht standgehalten. Das Material ist geflossen, so dass der Eindruck entstehen konnte, es seien zwei Typen im Einsatz gewesen. Der Hersteller hat dem Auftraggeber ein zu billiges Material angeboten, das für diese Beanspruchung am Ersttag nicht ausreichend war. Die Post teilte mir ferner mit, dass sie das Material reklamiert hätte.

Die „Panne“ hat mir eine nette Variante beschert, die ihren Platz in der Sammlung gefunden hat.

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