www.vdb-nuertingen.de

Nachbetrachtung der Phila-Treff's

Die Fahrpost in Württemberg am Beispiel von Neckartailfingen (PDF)

Besonderheiten aus dem Sammelgebiet Deutsches Reich Pfennig/Pfennige und Krone/Adler (PDF)

Phila-Treff im Hohenheimer Park (PDF)

Die Währungsreform in der Französischen Zone 1948 (PDF)

Volksrepublik China – Befreite Gebiete (PDF)

Größenwahn und Marsch in die Katastrophe (PDF)

Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR – Abteilung M (PDF)

Der Postschutz im Dritten Reich (PDF)
Neues aus der Welt der Paketbegleitbriefe bzw. Paketkarten (PDF)
Phila-Treff im Ordensmuseum Neuffen (PDF)
Württemberg 1851-1925 (PDF)
Die Deutsche Wiedervereinigung (PDF)
Böhmen und Mähren (PDF)
Liechtenstein – Freimarkenausgaben 1921 - 1945 (PDF)
Abstimmungsgebiete Allenstein und Marienwerder (PDF)
Maschinenstempel an Deutschlands Briefzentren (PDF)
Marken und Ganzsachen des Sammelgebiets Russisch Polen - Generalgouvernement Warschau im Ersten Weltkrieg und ihre Weiterverwendung als polnische Wertzeichen (PDF)
Ghetto Theresienstadt 1941 - 45 (PDF)
Neues und Interessantes vom Sammelgebiet Paketkarten (PDF)
Fälschungen und Manipulationen (PDF)
Abstimmungsgebiete Oberschlesien (PDF)
Bauten-Serie 1948 – eine Serie mit vielen Besonderheiten (PDF)
Notopfer Berlin 1948-56 und Kehl 1949-51
Europäische Trachten auf Briefmarken
Die Krone/Adler-Serie des Deutschen Reichs
Neue Plattenfehler aus der Inflationszeit
Besetzung Rumäniens im Ersten Weltkrieg
Die Post nach Ulm bis 1900
Generalgouvernement Warschau – Besetzung im Ersten Weltkrieg
Sammelgebiet MEMEL
Briefmarken aus Asien
Faszination in Licht und Farbe
„Die Dauerserie Sehenswürdigkeiten“ (SWK) aus Bogen und Rolle Phila-Treff am 01.12.05 und 12.01.06
Neues über Euromünzen Phila-Treff am 12.05.05  
  
Nachbetrachtung zum Vortrag des Phila-Treff’s am 03. April 2008
„Notopfer Berlin 1948-56 und Kehl 1949-51 – Verwendungszeiten und –pflichten“ Günter Klein
Die kleinformatigen blauen Notopfer-Marken mit dem bescheidenen „Kleinvieh macht auch Mist“ - Nennwert von 2 Pfg. sind untrennbar mit dem Postwesen der Nachkriegszeit verbunden, auch wenn philatelistische Puristen manchmal die Frage aufwerfen, ob diese überhaupt den Briefmarken zuzurechnen seien. Aber ihre zusätzliche Verwendung war nun ’mal in der Zeit von 1948 – 56 für Inlandspost vorgeschrieben. Der Anlass war die Blockade Westberlins durch die Sowjets und die Unterstützung der von den Alliierten im Winter 1948/49 organisierten Luftbrücke, mit der in bis dahin beispielloser Weise die Stadt versorgt wurde.
Günter Klein machte eingangs deutlich, dass er sich nicht mit den zahlreichen Farb- und Zähnungsvarianten der Notopfer-Marken beschäftigt (dies wäre schon ein abendfüllendes Thema für sich), sondern – anhand entsprechender Belege – mit den Verwendungszeiten und –pflichten für die verschiedenen Versendungsarten und Portostufen sowie in den verschiedenen Besatzungszonen. Und dies ist, wie seine Ausführungen schnell zeigten, spannend und umfassend genug. Erster Verwendungstag, zunächst nur in der Bizone, war der 01.12.1948. Ab 1950 wurde die Verwendung auf die ganze Bundesrepublik ausgedehnt und dauerte bis zum 31.03.1956 an. Besonderheiten gab es in der Französischen Besatzungszone. Zum einen wurde hier das Berlin-Notopfer nach einer ersten Periode vom 10.01. – 31.05.1949 durch die Wohnungsbau-Zuschlagmarken abgelöst, später ab 29.12.1949  aber wieder eingeführt. (Diese Daten gelten für Südwürttemberg-Hohenzollern, in Rheinland-Pfalz und Südbaden sind sie etwas abweichend). Zum anderen wollten die Badener das Notopfer zugunsten der damals von den Franzosen besetzten Stadt Kehl verwenden, was aber von den Besatzungsmächten nur über begrenzte Zeit geduldet wurde.

Anhand zahlreicher und zum Teil recht seltener Belege führte uns dann Günter Klein in das Thema der Verwendung bei den verschiedenen Versendungsarten ein. Dies hier auch nur annähernd vollständig wiederzugeben, mit den zahlreichen Ausnahme- und Spezialregelungen für bestimmte Versendungsarten und auch mit regionalen Unterschieden (z.B. in Lindau, im Kleinwalsertal usw.), würde den Rahmen dieses Berichts bei weitem sprengen. Grob gesagt, musste jede Inlandspost mit der Notopfer-Marke zusätzlich frei gemacht werden, also keine Post ins Ausland, nach Berlin selbst oder in die Sowjetische Besatzungszone. Letzteres führte übrigens zu einem „Notopfer-Postkrieg“, da nach einer gewissen ersten Zeit der Duldung versehentlich mit der Zuschlagmarke frankierte Post von den Ost-Behörden rigoros zurückgewiesen wurde. Und dann gab es auch in dieser Zeit schon findige Leute, die die komplexen Regelungen für sich auszunutzen wussten, um das Notopfer zu umgehen (2 Pfennige – das war halt damals schon etwas …).

Von den vielen hochinteressanten Belegen sind hier zwei wiedergegeben: Eine mit Maschinenstempel am ersten Verwendungstag frei gemachte Postkarte der Stadt Stuttgart auf den bekanntlich „höchsten Berg Württembergs“, den Hohenasperg, und eine hübsch gestaltete und deutlich freundlicher wirkende Abschiedskarte für das ungeliebte Notopfer am letzten Tag des Verwendungsgebots. Die zahlreichen Zuhörer bedankten sich herzlich bei Günter Klein. Die Beschäftigung mit einer solch komplizierten und geschichtsträchtigen Materie wie der hier vorgestellten, bei dem Philatelie in der Tat zur Wissenschaft wird, verdient höchste Anerkennung.

  Dr. Gerhard Augsten

  
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Nachbetrachtung zum Vortrag des Phila-Treff’s am 07. Februar 2008
Europäische Trachten auf Briefmarken  Gunter Wolf
Der Vortrag von Gunter Wolf von der Egerländer Gmoi Wendlingen/Neckar zum Thema „Europäische Trachten auf Briefmarken“ war so recht geeignet, wieder einmal aufzuzeigen, wie vielseitig Briefmarkensammeln ist und wie vielfältig die Motive dafür sein können. Das berechtigte und begrüßenswerte Anliegen der Egerländer Gmoi ist es, die Kultur des Sudetenlands mit seinen ehemals mehr als 3 Mill. deutschsprachigen Einwohner und insbesondere natürlich des Egerlands nicht der Vergessenheit anheim fallen zu lassen. Warum nicht auch mit Hilfe der Philatelie? Die Egerländer Gmoi in Wendlingen wurde 1949 gegründet, und man beging im Jahre 1952 wieder das erste Vinzenzi-Fest nach der Vertreibung zur Erinnerung der Überführung von Reliquien des Hl. Vinzentius in die Stadtkirche St. Niklas zu Eger anno 1693 – heute ist es das größte Brauchtumsfest im Kreis Esslingen. Ab 1963 wurden zu diesem Anlass regelmäßig Sonderstempel und –Briefumschläge aufgelegt, auf denen Motive der alten Heimat dargestellt waren. Ausgelöst durch einen Einspruch der Post der damaligen ČSSR erhielt die Gmoi 1970 die „höhere“ Weisung, nur noch Motive, die dem Wendlinger Fest entlehnt sind, zu verwenden (offenbar gab es auch damals schon die berühmt-berüchtigte „political correctness“). Man entschied sich für Trachten im Sonderstempel und behielt diese Gepflogenheit bis zum Jahre 2001 bei, dann stellte man sie angesichts der Privatisierung der Post und den ganzen der Philatelie abträglichen Folgeerscheinungen ein. Aufgebaut wurde noch eine nach Ländern gegliederte Sammlung von Briefmarken mit Trachtenmotiven.

Unser Sammlerfreund Wolf zeigte eine Auswahl der Sonderbriefe, die heute unersetzliche Zeitdokumente darstellen, und gab dann einen Einblick in die Briefmarkensammlung „Europäische Trachten“. Eine zahlreiche Zuhörerschaft folgte dem Referenten interessiert und dankte ihm sehr herzlich.
Zwei dieser schönen Schmuckumschläge sind hier dargestellt. Der eine wurde 1966 zum 15. Vinzenzifest herausgegeben, mit einem Motiv der Patenstadt Wendlingen als Zudruck und trägt als Besonderheit die Unterschriften verschiedener Prominenz, u.a. des damaligen Verkehrsministers und Sprechers der Sudetendeutschen Landsmannschaft Dr. Hans-Christoph Seebohm. Der zweite dargestellte erschien 1994 und zeigt eine alte Ansicht des so genannten Stöckl am Marktplatz Eger, mit einem Egerländer Trachtenpaar beim Tanz im Sonderstempel.

Wer sich näher für die Geschichte des Egerlands, der Egerländer Gmoi, und für die Sammlungen interessiert, oder wer den einen oder anderen der noch verfügbaren Sonderumschläge erwerben möchte, dem sei der Besuch der Homepage www.egerlaender.com empfohlen.

  Dr. Gerhard Augsten

  
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Nachbetrachtung des Vortrags beim Phila-Treff am 08.11.2007
Die Krone/Adler-Serie des Deutschen Reichs  Manfred Schwarz

Man saß dieses Mal ziemlich beengt im Café Bauer – auch aufgrund des regen Besuchs -, und der Vortragende steckte im Stau auf der Autobahn. Trotzdem hat es sich mehr als gelohnt. Der Vortrag unseres Vereinsmitglieds Manfred Schwarz zeigte auf jeden Fall, wie hochinteressant die Beschäftigung mit älteren Ausgaben ist und dass sich dies doch sehr vom Sammeln modernen Materials unterscheidet, das man womöglich im Neuheiten-Abo erhält und ins Vordruckalbum steckt.

Die im Jahre 1889 verausgabte Krone/Adler-Serie bestand aus sechs von 3 bis 50 Pfennigen gestaffelten Wertstufen, später im Jahre 1900 kam dann eine weitere zu 2 Pfennigen hinzu. Die unvollkommenen Herstellungsverfahren der damaligen Zeit bewirkten sehr viele Abweichungen von Farbe, Format und Papierstärke, auch gab es eine Unzahl von Plattenfehlern  – heute ein Gebiet für Spezialisten.
Manfred Schwarz stellte dann mehr als hundert gelaufene Postsachen der damaligen Zeit vor, beginnend mit der Portostufe 2 Pfennige auf einer Ortsdrucksache in der ersten Gewichtsstufe bis hin zu 800 Pfennigen auf einer Auslandspaketkarte nach den USA. Dazwischen reihte sich eine bunte Vielfalt von Postkarten, Briefen, Drucksachen, Nachnahme- und Paketkarten, ob Inland oder Ausland, ob Rohrpost oder normale Post, oft in Mischfrankatur mit vor- und nachgelagerten Serien und mit 
interessanten Abstempelungen und Vermerken. Solche Briefe und Karten „leben“ einfach! Die Portostufen richteten sich nach der Destination (wobei der so genannte Wechselverkehr mit Österreich-Ungarn eine Besonderheit darstellte), nach der Versandart,  dem Gewicht und der Entfernung (in „Meilen“!).  Die beiden hier dargestellten Postsachen sollen einen Eindruck vom damaligen Tarifsystem vermitteln, aber auch vom wohl organisierten und zuverlässigen Postwesen der „guten alten Zeit“. Eine leicht zu übersehende Besonderheit stellt dabei der gezeigte in Berlin aufgegebene Brief dar. Es gab damals schon eine Ermäßigung bei „Massenaufgabe“ von Briefen – ab dem 17. Exemplar kam nur noch das halbe Porto zur Anwendung, in diesem Fall 5 statt 10 Pfennige.

Zum Schluss gab es viel Beifall und Anerkennung für den Vortragenden. Das Schönste war, dass er versprach, mit weiteren Vorträgen wieder zu kommen.

   Dr. Gerhard Augsten

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Nachbetrachtung des Vortrags beim Phila-Treff am 04.10.2007
Neue Plattenfehler aus der Inflationszeit   Monika Barz

Beim Philatreff Anfang Oktober wurde von Frau Barz ein Vortrag über alte und neue Plattenfehler aus der Inflationszeit gehalten. Es wurden nur Plattenfehler gezeigt, die auch im Michel-Katalog aufgeführt sind.
Was den Vortrag so reizvoll und informativ machte, war, dass die Fehler eingehend klar und deutlich anhand der Bilder beschrieben wurden.

Was gibt es nicht alles! Ausgefranste Ziffern und Buchstaben, gespaltene, abgeflachte, gebrochene Zahlen; Buchstaben, die verkürzt sind, im ungleichen Abstand zueinander stehen, Strichleisten, die aussehen, als seien sie von Mäusen angenagt. Unser Dank der Vortragenden, die dieses spröde Thema fesselnd vortrug.

Die Inflationsausgaben sind, bedingt durch die Eile der Herstellung und der Materialschwierigkeiten, reich an Abarten und Plattenfehlern. Dabei wird zwischen den Fehlern der Urmarke und den Aufdruckabweichungen unterschieden. Von letzteren sind nur die markantesten im Katalog aus Platzgründen dargestellt. In seinem Infla-Vorwort im Michel Spezial geht der Verlag darauf ein und erklärt die nicht katalogisierten Fehler durchaus als sammelwürdig. Er billigt ihnen einen Zuschlag von € 5,-- bis 10,-- zu. Doch sei angemerkt, dass diese Marken nicht geprüft werden.
Es ist interessant, einmal eine solche Sammlung zusammenzutragen, zumal das Material dafür postfrisch preiswert zu bekommen ist. Gestempelt dagegen ist es oft um ein Vielfaches teurer. Obwohl die ungebrauchten Marken preiswert sind, sollte man nicht glauben, dass sie leicht zu finden sind. Es erfordert schon erhebliche Energie und Ausdauer, sie aufzuspüren. Doch 
es bringt Spaß, zumal sie fast alle mit bloßem Auge zu erkennen sind. 

Zum Anlegen einer solchen Sammlung eignet sich der Michel Spezial Band 1, die Broschüre "Die Geschichte der Millionenprovisiorien des Deutsches Reiches", die Bände 51 bis 51-4 der Infla-Bücherei; wahrscheinlich ist auch der Schantl ergiebig. Wer sich mit dem Vortragsprogramm in Sindelfingen befasst hat, wird feststellen, dass über dieses Thema von Herrn Fleiner noch etwas umfangreicher referiert wurde.

Oswald Schuldt

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Nachbetrachtung des Vortrags beim Phila-Treff am 06.09.2007
Besetzung Rumäniens im Ersten Weltkrieg  Hermann Gneiting

Rumänien verhielt sich im Ersten Weltkrieg anfänglich neutral, erklärte dann aber im August 1916 Österreich-Ungarn den Krieg und marschierte in Siebenbürgen ein. Dies rief natürlich die Mittelmächte auf den Plan und in weniger als einem halben Jahr besiegte eine österreichisch-deutsch-bulgarische Armee unter dem Kommando von General Mackensen die rumänischen Streitkräfte. Im November 1916 wurde die „Deutsche Militärverwaltung in Rumänien“ eingerichtet. 
Die postalischen Bedürfnisse des Militärs wurden durch eigene Feldposten abgedeckt. Der zivile Postdienst kam durch Einrichtung der Landespost, die von rumänischen Beamten besorgt wurde, wieder zum Laufen. Am 1. Juni 1917 kamen die ersten Freimarken heraus, zunächst drei Germania-Marken in den Wertstufen 15, 20 und 30 Pfg., mit gerahmtem Aufdruck M.V.i.R. und der aufgedruckten Wertangabe in Bani. Diese wurden dann wenig später durch Germania-Serien mit zweizeiligem Aufdruck in Frakturschrift abgelöst. Ferner gab es auf der Basis rumänischer Ausgaben so genannte Portomarken, Kriegssteuer-Portomarken und Zwangszuschlagmarken. Gemäß Verfügung der Militärverwaltung waren letztere zugunsten der Landeshaushaltskasse im Postverkehr von Ort zu Ort zusätzlich zu verkleben. Für das Operationsgebiet der 9. Armee wurde eine eigene Reihe von Germania-Marken herausgegeben, mit gerahmtem Aufdruck „Gültig 9. Armee“. Aufgrund unvollkommener und oftmals wohl hektisch verlaufender Herstellprozesse kam es zu zahlreichen Abweichungen bezüglich Farbe, Zähnung, Papier, Anordnung des Aufdrucks usw.  

         

 

Unserem bewährten Vereinsmitglied Hermann Gneiting gelang es ausgezeichnet, die komplexe Vielfalt dieses anspruchsvollen Sammelgebiets darzustellen. Leider musste er auch darauf hinweisen, dass sich viel gefälschtes Material am Markt befindet. Es ist deshalb immer ratsam, in Zweifelsfällen die für dieses Gebiet zuständige ArGe bzw. einen Prüfer zu konsultieren. 
Echt gelaufene Postsachen – möglichst ohne philatelistische Beeinflussung - hauchen einem Sammelgebiet erst richtiges Leben ein. Aus der Fülle der vorgestellten Belege sollen hier zwei gezeigt werden. Die nach Dresden gerichtete Postkarte bzw. Ganzsache mit zusätzlich verklebter Marke besticht durch eine Fülle von Stempeln: Neben dem Entwertungsstempel, einem Nummernstempel des Prüfers und einem Eingangsstempel ziert ein Respekt gebietender Prüfstempel der Überwachungsstelle das gute Stück.
Der Brief an eine Fa. Eustache Popovici gefällt hingegen durch die schöne Kombination der Freimarke mit einer Kriegs- steuermarke und nicht zuletzt durch eine schöne Handschrift, welche die Leute damals noch beherrschten. Die zahlreich erschienenen Sammlerfreunde dankten Hermann Gneiting herzlich für seine hochinteressanten Ausführungen.

   Dr. Gerhard Augsten

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Nachbetrachtung des Phila – Treff - Vortrages vom 03.05.2007
„Die Post nach Ulm bis 1900“      Peter Reher

Peter Reher stellte uns mit einem gekonnt gestalteten PowerPoint-Vortrag die Sammlung seines 11-jährigen! Sohnes vor, die dieser als etwas „andere“ Heimatsammlung aufgebaut hat, nämlich „Die Post nach Ulm bis 1900“. 

Peter Reher ist Preisrichter und war bei unserer „Südwest 2004“ als Juror eingesetzt. Sein Sohn war damals auch dabei und hat sich dabei sehr für die vom Vater zu beurteilenden Sammlungen interessiert. Er war so begeistert, dass er beschloss, ebenfalls eine Sammlung aufzubauen. Zuerst wollte er als Ulmer Kind eine Heimatsammlung „Ulm“ beginnen. Da es in Ulm jedoch bereits sehr aktive Heimatsammler gibt, beschloss er, die Sammlung ganz anders aufzuziehen und so entstand und entsteht immer noch eine nicht alltägliche Sammlung mit Belegen, die nach Ulm gelaufen sind. Die Sammlung endet im Jahr 1900. So besteht sie zu einem großen Teil auch aus vorphilatelistischen Belegen. Dabei wurden viele ausgesprochen schöne und philatelistisch interessante Briefe zusammengetragen und mit Hilfe des Vaters auf Ausstellungsblätter aufgezogen und mit dem PC entsprechend beschriftet. Das philatelistische Grundwissen, wie etwa das Ausrechnen der entsprechenden Portostufen, hat er sich jedoch selbst mit Hilfe von Fachbüchern erarbeitet! Die Sammlung wurde inzwischen 4 x im Rang 3 ausgestellt und erhielt dabei 1 x Gold, ebenso erreichte sie im Rang 2 eine Goldmedaille. 
Peter Reher fügte in seinem Vortrag die eine oder andere Anekdote über die Art der Beschaffung des jeweiligen Beleges ein, so dass wir einen sehr kurzweiligen Abend verbrachten. 
Wir wünschen dem jungen Sammler einer solch tollen Heimatsammlung noch viele weitere schöne Belege zum Ausbau der Sammlung und hoffen natürlich, dass er seinem Hobby treu bleibt! 
Peter Reher ein herzliches Dankeschön für den interessanten Abend.

Monika Barz

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Nachbetrachtung des Phila – Treff - Vortrages vom 12.04.2007
Generalgouvernement Warschau – Besetzung im Ersten Weltkrieg  Bernd Hartz

„Briefe und Briefmarken sind ein Spiegelbild politischer Zustände und geschichtlicher Ereignisse“. So stand es in der Vorankündigung in der Nürtinger Zeitung - und damit war auch der gut besuchte Vortrag von Bernd Hartz bestens charakterisiert.
Im Jahre 1915 startete die deutsche Armee zur Entlastung des österreichischen Bundesgenossen eine Offensive im Osten, in deren Folge Galizien, die Bukowina und das bis dort in russischer Hand befindliche Polen erobert wurden. Im Norden wurden das Kurland und Litauen besetzt. 
Für die Deutsche Post war es sehr schwierig, in den besetzten Gebieten gut funktionierende Strukturen zu schaffen, da man zwangsweise auf den alten, von den Russen hinterlassenen, aufbauen musste und zudem mit Personalmangel zu kämpfen hatte. Das russische System sah eine Beförderung nur bis zum Postamt der jeweiligen Kreisstadt vor, die Weiterbeförderung oblag einer Stadtpost oder anderen kommunalen Einrichtungen, die eigene Gebühren erhoben. In Łódź war es zum Beispiel die Freiwillige Feuerwehr, die diese Aufgabe erledigte. 

Zunächst wurden von der Deutschen Post Germania-Marken in 5 Wertstufen ausgegeben mit Überdruck „Russisch Polen“ in Frakturschrift. Ein Jahr später ersetzte man diese durch eine Serie mit 11 Wertstufen mit dem Überdruck „Gen.-Gouv. Warschau“ . Mit dem neuen Überdruck sollte eine bessere Abgrenzung zum nördlich gelegenen Postgebiet „Oberbefehlshaber Ost“ geschaffen werden.
Die aufgeteilte Postbeförderung ergab natürlich interessante Kombinationen von Briefmarken und Stempeln. Dazu kamen die Zensur durch Postprüfstellen und die Vorschrift, dass jegliche Beschriftung in deutscher Sprache abzufassen war, die zu manchem Rückläufer und zu mancher Kuriosität führten, so wenn beispielsweise polnische Absender im Kampf mit der deutschen Sprache einen Brief nach „Deiszland“ adressierten. Die beiden angefügten Postsachen der damaligen Zeit vermitteln davon einen guten Eindruck.
Der Einschreibbrief von Łódź nach Stuttgart ist mit allen 5 Wertstufen der ersten „Russisch Polen“-Serie frankiert und weist einen eindrucksvollen Prüfstempel auf. Die Postkarte von Deutschland nach Warschau besticht nicht nur durch die sehr schöne Gestaltung im Jugendstil, sondern auch durch die zusätzliche Frankierung und Abstempelung der Warschauer Stadtpost. 
Bernd Hartz gelang es ausgezeichnet, die damaligen komplexen Postverhältnisse in Polen vor dem Hintergrund der unheilvollen Verstrickungen des Ersten Weltkriegs lebendig werden zu lassen. Das Publikum dankte es ihm herzlich.     

Dr. Gerhard Augsten

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Nachbetrachtung des Phila-Treff - Vortrages vom 01.03.2007
„Sammelgebiet MEMEL“  Klaus Trapp

Beim Phila-Treff am 1.3.07 stellte unser Mitglied Klaus Trapp aus Ebersbach vor 16 anwesenden Mitgliedern sein Sammelgebiet MEMEL mit einer Powerpoint-Präsentation vor.
Zuerst gab es eine kurze Einführung über die politische Geschichte. Insgesamt war Memel ca. 4 ½ Jahre (vom 10.1.1919 – 31.8.1924) ein eigenständiges Markenland. In dieser Zeit wurden 220 Marken herausgegeben bzw. überdruckt. Es gab Überdruckmarken des Deutschen Reiches, Frankreichs und Litauens. Anhand von zahlreichen Belegen erklärte er die wechselvolle politische und philatelistische Geschichte dieses Landes. Auf Grund von teilweise nur sehr kurzen Portoperioden gibt es hier teilweise sehr seltene Frankaturen. Die anregende Diskussion zeigte, dass das Interesse an diesem Vortragsthema groß war.
Wir danken Herrn Trapp für einen interessanten Phila-Treff-Abend!

Monika Barz

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Nachbetrachtung des Phila-Treff - Vortrages vom 08.02.2007
"Briefmarken aus Asien"  Andreas Franz
Als richtig konservativer Deutschland-Sammler hat es den Berichterstatter nicht gerade mit Macht zu diesem Phila-Treff getrieben. Und jetzt, bei der Niederschrift dieses Berichtes, ist er sehr zufrieden, den Vortrag von Andreas Franz gehört zu haben. Vor leider nur 16 Zuhörern zeigte der Referent an einer Leinwand ausgezeichnete Bilder von Belegen der verschiedensten Art und machte dazu interessante und kompetente Ausführungen, die immer wieder zu Fragen oder ergänzenden Hinweisen von Zuhörern führten, die sich in diesem Spezialgebiet ebenfalls gut auskannten.
Wie immer, ist es nicht möglich, den ganzen Inhalt eines Vortrages in einer Nachbetrachtung wiederzugeben. Was war für den Berichterstatter neben vielen anderen Informationen neu? Er wusste zum Beispiel nicht, dass die Britische Kolonialmacht die Verwendung von Briefmarken aus Indien auch in anderen Ländern, die noch über keine eigenen Briefmarken verfügten, zugelassen hat. So kann aus einer vergleichsweise häufigen indischen Marke mit einem Stempel aus Aden plötzlich ein begehrtes Objekt werden. Oder: Anders, als bei uns, werden in China sehr zahlreich gut gestaltete Ganzsachen jedoch häufig in geringer Auflage herausgebracht. Da ist es für den Sammler in Europa oft schwierig und deswegen dann auch aufwändig, an diese Objekte heran zu kommen. Oder: Der Wirtschaftsaufschwung im Osten macht es immer mehr Leuten möglich, philatelistische Dinge zu sammeln, die für den Betroffenen bisher nicht bezahlbar waren. Und wenn ältere Ware im eigenen Land knapp wird, setzt der Rückkauf u.a. auch aus Westeuropa ein. Dazu noch ein wenig Spekulation, und schon steigen die Preise, wie es uns allen ja von Marken aus China bekannt ist.
Oder-oder-oder, Mit einer Menge neuer Informationen und einer verbesserten Allgemeinbildung in Sachen Philatelie ist der Verfasser dieses Berichtes heim gekommen und hat dort begeistert erzählt.

Hans-Helmut Kurz

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Nachbetrachtung des Phila-Treff - Vortrages vom 11.01.2007
„Faszination in Licht und Farbe“  Horst Söllner

Mit einem gut besuchten Phila-Treff hat das Jahr 2007 für unseren Verein begonnen.
Über Glasmalerei in Verbindung mit der Philatelie referierte Horst Söllner vor über 20 interessierten Zuhörern an Hand von Dias. Eine kleine Panne vor Beginn des Vortrages konnte dank der freundlichen Hilfe eines anderen Vereinsmitgliedes schnell behoben werden: Die Lampe des Projektors war ausgefallen, es musste ein Ersatzgerät beschafft werden, bevor die Ausführungen beginnen konnten.
Überwiegend an Hand von prächtigen Fotos schöner Briefmarken haben die Zuhörer einiges über die Glasmalerei erfahren, Der Begriff „Glasmalerei“ trifft die künstlerische und kunsthandwerkliche Tätigkeit nur zum Teil. Am Anfang steht die Herstellung farbiger Glasplatten, was zu Beginn im 11. und 12. Jahrhundert nur wenige Handwerker konnten. Der beauftragte Künstler musste sich das schon beim Schmelzvorgang eingefärbte Glas aus Regionen beschaffen, wo es die Grundstoffe zur Glas- herstellung gab. Mit einem gezeichneten Entwurf als Unterlage wurden dann passende Glasstücke gebrochen, die man wie ein Puzzle zu Bildteilen zusammengesetzt hat. Die einzelnen Bildteile durften nicht viel größer sein, als ca. 60 X 100 cm, weil sonst die Stabilität des Werkes gefährdet worden wäre. Bei größeren Bildern steifen meist Metallstreben zwischen der Bildteilen die Fläche aus. „Malerei“ im eigentlichen Sinn des Wortes kommt am handwerklich fertig gestellten Bild meist nur begrenzt zur Darstellung letzter Details zum Einsatz.
Dies und viele Einzelheiten mehr und dazu die farbenfrohen Dias machten den Vortrag interessant und kurzweilig. Der gelungene Phila-Treff, der mit Tauschtätigkeit begonnen hatte fand nach dem Vortrag mit einem geselligen Beieinandersein sein Ende.

Hans-Helmut Kurz

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